Yellowstone (1)

Es ist schon etliche Jahre her, aber ich erinnere mich immer wieder gern an meine erste Reise ins Ausland, nach Amerika in den Yellowstone Nationalpark. Im Januar 2005 war das – genau 10 Jahre nach der Wiederansiedlung der Wölfe im Park. Diese Wölfe waren auch der Anlass für die Reise. Als Mitglied einer kleinen Reisegruppe unter Leitung von Elli Radinger, der Gründerin der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e. V., startete ich in das Abenteuer.

 

 

In meinem ersten Beitrag zu dieser Reise soll es um die Bisons gehen. Denn dies waren die ersten großen freilebenden Tiere, die ich im Park zu sehen bekam.

 

 

 

 

Sind sie nicht imposant? Diese sanften Riesen versammeln sich vor allem im Winter im geschützten Lamar Valley, da es dort weniger Schnee und mehr Futter gibt. Die einzige Straße im Park, die im Winter von Schnee befreit wird, führt genau durch dieses Tal und ich kam somit jeden Tag in den Genuss ihres Anblicks.

 

 

 

Im Winter nehmen sie auch gern die geräumte Straße. Dann heißt es „Bisonstau“. Die Bisons haben „Vorfahrt“ im Park und die Autofahrer müssen warten. Die Ranger des Parks überwachen dies auch penibel. Wer sich nicht an die Parkregeln hält, bekommt teilweise sogar ein Verbot, den Park in den nächsten Monaten zu betreten.

 

 

 

Auf die Kleinen wird besonders geachtet. Wenn Gefahr besteht, werden die Jungtiere in die Mitte genommen und die älteren Tiere bilden einen Kreis um sie. So sind sie gut geschützt vor Angriffen durch Raubtiere. Doch das größte Raubtier, das ist – wie immer – der Mensch.

 

 

Was ich damals noch nicht wusste, ist, dass die Bisons bedroht sind. Ja, sie leben in einem Nationalpark und ja, dort sind sie halbwegs sicher. Aber Bisons wandern und sie kennen keine Parkgrenzen. Sehr zum Ärger der Rinderzüchter, die auf den Weiden rund um den Park ihre wertvollen Rinder grasen lassen. Durch die Bisons fühlen sie sich bedroht, da diese die Ressource Gras ebenfalls beanspruchen. Und so kam die Geschichte mit der Brucellose auf. Dies ist eine Erkrankung, die u. a. von Hirschen auf Rinder übertragen werden kann. Allerdings ist meines Wissens nach kein Fall bekannt, bei dem diese Erkrankung von einem Bison auf ein Rind übertragen wurde. Da die Rinderzüchter jedoch eine große Lobby darstellen, wird dieser Fakt auch vom Parkmanagement ignoriert. Hunderte Bisons werden jedes Jahr getötet, wenn sie die Parkgrenzen übertreten. Sie werden eingefangen, getestet und kommen dann entweder ins Schlachthaus oder werden an private Züchter verkauft. Mit gesunden und kräftigen Bisons lässt sich gut Geld machen.

 

 

Zum Glück gibt es vor Ort Menschen, die sich täglich dafür einsetzen, dass die Bisons verschont werden bzw. nicht mehr so abscheulich gejagt und getötet werden wie noch vor einigen Jahren. Die Mitglieder der Buffalo Field Campaign (BFC) verdienen meinen größten Respekt. Hier könnt ihr mehr über diesen Verein erfahren: Buffalo Field Campaign.

 

 

Trotz des Einsatzes sind in diesem Winter schon wieder mehr als 800 Tiere getötet worden und ca. 100 befinden sich in der Stephens Creek-Auffangstation, aus der sie mit Sicherheit nicht lebend herauskommen. Weniger als 3700 Tiere leben noch frei im Park. Das klingt vielleicht erst mal nicht so wenig, aber zur Erhaltung einer gesunden Population ist es auf Dauer zu wenig. Und das Töten geht weiter.

 

 

 

 

Ich hoffe so sehr, dass es gelingen wird, die Yellowstone-Bisons zu schützen, auch außerhalb der Parkgrenzen. Bilder wie die obigen sollten noch in vielen Jahrzehnten für Besucher zu sehen sein.

 

Im nächsten Teil geht es um einen nahen Verwandten des Wolfs: den Kojoten. Auch er lebt im Yellowstone Nationalpark und ist recht häufig zu sehen. Ich hatte das Glück, ihm sehr nah zu kommen.

 

 

Text und Fotos: Susanne Sommerfeld

 

14 Gedanken zu „Yellowstone (1)

    • Der Park ist wirklich wunderbar, auch wenn ich ihn nur im Winter kenne. Ich gebe mir Mühe, bald weitere Beiträge dazu zu schreiben. Diese Reise hat mich nachhaltig beeindruckt und ich kann dir nur empfehlen, dorthin zu reisen.

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  1. Ich war in den neunzigern öfter im Yellowstone….vorbei an old faihful…durch cody….und dann richtung sturgis-south dakota- Ich habe die USA viele Jahre bereist…erst mit wohnmobil….haben wir von bremerhafen verschifft nach SF….dann noch mind. 2 Jahre ILLEGAL….da mein viszm abgelaufen war—–und ohne geld….bin ich von new york nach cali getramdt…dann nach new orleans zum mardi gras….florida daytona bike week….und sssssspringbreak….usw…usw….ich liebe dieses Land, das ich nach meiner ausweisung leider nicht mehr betreten darf…..wie gesagt..-das land…..nicht unbedingt die mentalität….love and peace

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    • Da hast du ja einiges erlebt. Ich möchte schon mal wieder dahin, aber so wie die heute wieder mit den Bisons dort umgehen, kommt das nicht infrage. Dann behalte ich vorerst die schönen Erinnerungen an damals.

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