Ich komme gerade aus dem Kino, aus „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“. Ein für deutsche Ohren etwas sperriger Titel, aber ein wirklich empfehlenswerter Film. Schon lange hat mich kein Film mehr so bewegt wie dieser.
Mildred Hayes, wunderbar gespielt von Frances McDormand, hat vor einigen Monaten ihre Tochter verloren. Sie wurde vergewaltigt und ermordet. Der Mörder wurde jedoch bis jetzt nicht gefasst. Die Schuld dafür gibt Mildred dem Polizeichef von Ebbing, William Willoughby (Woody Harrelson). Um die Aufmerksamkeit auf diesen Fall zu ziehen, mietet sie die drei Billboards kurz vor Ebbing, die schon seit über 30 Jahren nicht mehr für Werbezwecke genutzt wurden. Anklagend stehen nun die übergroßen roten Werbetafeln auf der Wiese, auf der Mildred Hayes‘ Tochter starb, und mahnen William Willoughby in großen Buchstaben, den Mörder endlich zu finden.
In den knapp 2 Stunden passiert so Einiges. Es wird gelacht, geweint, geschrien, geschlagen – sehr viele Emotionen. Mildred Hayes ist eine Frau, die für Gerechtigkeit kämpft, dafür, dass der Mörder ihrer Tochter gestellt wird. Ihr Sohn gerät dadurch oft in den Hintergrund und Mildred vergisst, dass auch er unter dem Tod seiner Schwester leidet. Frances McDormand spielt die Rolle der Mildred Hayes sehr überzeugend. Sie ist auf der einen Seite herb und manchmal auch etwas ordinär, auf der anderen Seite aber auch verletzlich und voller Trauer. Woody Harrelson spielt den Chef der Polizei sehr glaubwürdig. Auch wenn ich anfangs komplett auf Mildreds Seite stand, wurde mir William Willoughby nach und nach sympathischer, auch durch seine privaten Probleme. Es gab aber auch einen Polizisten, der absolut unsymphatisch, schon beinahe abstoßend, war, Jason Dixon (Sam Rockwell). Manchmal habe ich einfach nur nach Luft geschnappt, erstaunt darüber, dass so ein Mensch Polizist werden kann. Doch auch Dixon sorgt im Laufe des Films für Überraschungen. Mehr möchte ich eigentlich auch gar nicht verraten. Ihr müsst es euch schon selbst ansehen.
Ich kann euch den Film ans Herz legen. Es ist die richtige Mischung aus Dramatik und Spannung, aber auch einer Prise Humor. Denn auch Mildred Hayes hat ihren Humor nicht verloren, trotz ihrer tragischen Geschichte.
Ein schönes Winterwochenende mit viel Sonnenschein wünscht euch,
Susanne Sommerfeld
Diesen Film werde ich mir auch ansehen. Fand schon die Vorschau anregend.
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Das lohnt sich wirklich. 👍
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